Vins Vaudois l'excellence des terroirs

October 17, 2022
Vins Vaudois l'excellence des terroirs

Im Sommer 2022 ist den Reben die Anpassung an den Klimawandel gelungen

Das Weinjahr 2022 hat von hervorragenden Wetterbedingungen profitiert Grosse Hitzewellen in Kombination mit unbedeutenden Niederschlagsmengen. Kein Frost am Ende des Winters und kein Hagel im Zusammenhang mit Sommergewittern. Die Winzer in den sechs Waadtländer Weinbauregionen konnten in diesem Jahr zwei bis vier Wochen früher als gewöhnlich eine besonders gesunde Ernte einbringen. Die Reben haben sich bemerkenswert gut an die Hitze und die Trockenheit angepasst.

Den ganzen Sommer über war es heiss und trocken und die Weinreben brauchen auch Wasser. Die Dürre machte ihnen das Leben schwer, besonders den jungen Pflanzen. Sie hat die Entwicklung der Trauben beeinträchtigt, jedoch ohne die Ernte dieses Jahrgangs zu gefährden. Im Gegenteil: In allen Weinbauregionen des Kantons, La Côte, Lavaux, Chablais, Côtes de l'Orbe, Bonvillars und Vully, sind sich Winzer und Experten einig, dass die Beeren zwar etwas kleiner sind, allerdings nicht so klein wie 2015. Dafür entstand durch die Kombination aus Hitze und Trockenheit eine Konzentration der Aromen, sehr zur Freude der Einkellerer. Der Jahrgang 2022 verspricht ein reiches Aromaprofil.

Insgesamt werden die Mengen deutlich höher sein als 2021, das als „kleines“ Jahr eingestuft wurde, aber unterhalb der kantonalen Quoten bleiben. Die Communauté Interprofessionnelle du Vin Vaudois (CIVV) prognostiziert, dass die Produktion des Jahres 2022 insgesamt 28,2 Millionen Liter erreichen sollte, 69,1 % davon Weisswein, 30,9 % Rotwein und 5 % Weissweinspezialitäten – das ist im Vergleich zu 2021 ein Anstieg um 8,393 Millionen Liter bzw. um 42,3 %.

Olivier Mark, der Präsident der Communauté Interprofessionnelle du Vin Vaudois (CIVV), besuchte die Winzer bei der Weinlese. „Ich freue mich darauf, diesen Jahrgang 2022 zu degustieren, denn die Qualität ist gegeben, auch wenn die Reben in ihrer Wachstumsphase etwas gelitten haben. Ich mache mir allerdings etwas mehr Sorgen über den Markt. Aufgrund des starken Schweizer Frankens sind die Preise für ausländische Weine um 5 bis 6 % gefallen, was den Verkauf unserer Weine beeinträchtigt. Zum Glück sind die Keller leer, da fast der gesamte Jahrgang 2021 verkauft ist. Und da die Pandemie hinter uns liegt, gehen die Menschen wieder nach draussen und konsumieren. Hinzu kommt das vom Kanton beschlossene ehrgeizige Konjunkturpaket, das eine echte Unterstützung für den Anbau und die Einkellerung darstellen wird.“

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Diese Freude wird von François Montet, Präsident des Waadtländer Weinbauerverbands (FVV), geteilt: „Das Wetter hat uns wirklich geholfen, auch wenn der fehlende Regen, der 50 % geringer ausfiel als die üblichen Mengen, den Pflanzen zugesetzt hat. Nach einem milden und trockenen Winter begann das Jahr für die Weinbauern sehr früh, historisch gesehen war 2022 das zweitfrüheste Jahr nach 2003. Die Reben blühten Anfang Juni, so dass die Weinlese Mitte September, also 100 Tage danach, beginnen konnte. Alle Rebsorten weisen eine erfreuliche Qualität auf, mit schönen Konzentrationen von Aromen; die Beeren sind etwas kleiner, aber im Geschmack konzentrierter. Keine Krankheiten, kein Hagel oder nur einige punktuelle Gewitter, kein Kirschessigfliegenbefall und keine Stare. 2022 ist ein sehr gutes Jahr für den Weinbau.“

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Je nach Region verlief die Weinlese unterschiedlich. Im Lavaux wurden die ersten Pinot Noirs bereits am 1. September geerntet. Und da Stichproben bereit sehr hohe Mostgewichte von 96 bis 100 °Oechsle ergaben, durfte bei der Lese nicht getrödelt werden, wenn vermieden werden sollte, dass zu kräftige Weine mit zu hohem Alkoholgehalt produziert werden. In La Côte wurden sogar bis zu 105 °Oe gemessen, während die Chasselas- Weine mit durchschnittlich 70 bis 80 °Oe weniger über die Stränge schlugen. Das Gleiche im Chablais: Hier wurden die Rotweine mit 95 °Oechsle – das entspricht einem durchschnittlichen Alkoholgehalt von 13 % – und die Weissweine mit 78 °Oe geerntet.

Im Norden des Kantons ist die Bilanz ebenso positiv, wenn auch weniger einheitlich. Im Vully sagt man über 2022, dass es nach drei schwierigen Jahren ein Jahr ist, das einem wieder ein Lächeln ins Gesicht zaubert, ein Jahr, in dem es sich angenehm arbeiten lässt. In den Côtes de l'Orbe warteten die Winzer mit dem Beginn der Weinlese. Das Ende der Ernte wird für Anfang Oktober erwartet.

Der Weinberg von Corcelles – Concise bleibt ein Sonderfall, ja sogar ein Beispiel wie aus dem Lehrbuch. Im Jahr 2021 fiel dieser Weinberg einem schweren Hagelereignis zum Opfer, die Rebstöcke und die Beeren wurden von den Hagelkörnern regelrecht zermalmt. Die Schäden waren so immens, dass einige Produzenten bis zu 100 % ihrer Ernte verloren. Der Hagel war so heftig, dass er nicht nur die Trauben und Blätter des Jahres 2021 schädigte. Er wirkte sich auch auf die Triebe des nächsten Jahres und den gesamten Zustand der Reben aus, die sich erst von diesen Schäden erholen mussten. Aus diesem Grunde waren die Oechsle-Messungen im Weinberg von Corcelles – Concise zwar durchaus positiv, doch die Mengen waren deutlich reduziert. Um rund 200 g/m2 für den Chasselas, 250 bis 300 g/m2 für den Pinot Noir.

Während der Weinlese 2022 wurde die Ernte durch zwei Regentage unterbrochen. Sie sorgten zwar dafür, dass sich die Beeren erholten und wieder an Volumen gewannen, wodurch ihre Haut weicher wurde und sie sich leichter pressen liessen. Die Weinbauern mögen es nicht „Wasser zu ernten“. Aber in diesem Fall war dieses Wasser ein Segen.

In den Waadtländer Weinbergen wurden 2021 zwölf Pflanzenschutzbehandlungen durchgeführt, dort, wo der Mehltaudruck intensiv war, sogar noch mehr. 2022 lag diese Zahl bei maximal 6 bis 7. Die Winzer, die immer mehr auf biologischen und biodynamischen Anbau setzen, freuen sich, ihren Beitrag zum Klima- und Umweltschutz leisten zu können. Für die junge Generation wird es immer wichtiger, den Boden zu kennen und die Interaktion der lebenden Organismen besser zu verstehen – die Pflanzen, die Reben, ihre Funktionsweise, die Wahl der Unterlagsreben. Angesichts des Klimawandels scheint es so, als könne man auf das Entblättern verzichten. Die Blätter scheinen sogar eine wichtige Rolle als Schatten- und Schutzspender zu spielen. Sie zu entfernen bedeutet Stress für die Pflanze, wie ein Winzer aus dem Chablais erklärt.

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